Weihnachtsfeier auf dem Schurrenhof

Die Weihnachtsfeier auf dem Schurrenhof ist immer eine tolle Zusammenkunft aller Einsteller, Freunde des Hofs, der IG-Schurrenhof und der Familie Lipp. Diese Weihnachtsfeier begann anders als üblich. Nachdem Michael Lipp die Gäste begrüßt hatte, übernahm Michael Köberer das Wort. In der Einladung war bereits ein kurzer Vortrag von ihm angekündigt. Das Interesse war so groß, dass leider nicht alle Zuhörer in den Nebenraum der Gaststätte Schurrenhof passten.

Michael ist mit Islandpferden von Kindheit an aufgewachsen. Es wurde sehr interessant, berichtete er doch ganz anders als man gewöhnlich von Islandpferden erfährt. Er erzählte, dass noch die Großeltern Isländer als Arbeitspferde nutzten und dass er heute nach vielen Jahren Reiterei sieht, dass wichtige Eigenschaften von Menschen und Pferd verloren gegangen sind.  Mensch und Islandpferd waren früher eine enge Gemeinschaft, das Pferd war Freund und  Kamerad, man verließ sich aufeinander. Wie ist das heute?  Früher wurde von den Pferden sehr viel Geschicklichkeit gefordert, da mangels Sportanlagen in der Natur geritten wurde und nicht auf glatten Bahnen. Zurecht stellt er die Frage in den Raum, ob heute ein Hochleistungssportpferd überhaupt noch in der Lage ist an einem Geschicklichkeitswettbewerb erfolgreich mitzureiten. Heute sind die Beurteilungskriterien für Islandpferde andere; z.B. ist hohe Bewegung gefragt.  Er fragt kritisch, ob wir in Zukunft nur noch Showpferde wollen. Jeder solle sich selbst einmal fragen wie er zu seinem Partner Pferd steht und was seine Ziele sind oder sein können. Michael Köberer lehnt die Sportreiterei nicht ab, er wünscht sich jedoch mehr Kreativität und Spaß beim Reiten, vor allem in der Freizeitreiterei  und regt an, sich mit dem Pferd nicht nur schnell im Kreis zu bewegen, sondern in Gemeinschaft hinaus in die Natur zu reiten und spielerisch zu genießen, da die wenige persönliche Freizeit nicht zu stark geprägt sein sollte, gute Zeiten und Noten auf der Ovalbahn zu erreichen. Seiner Meinung nach fehlt in vielen Vereinen eine positive Einstellung zur Freizeitreiterei.

Nach diesem spannenden und Nachdenkens werten Vortrag ging es dann an das leckere Buffet. Die zahlreichen Gäste ließen es sich schmecken und es wurde dabei noch viel über das Gehörte diskutiert. Sybille und Michael Lipp verteilten dann für ihre Einsteller ihr persönliches Weihnachtsgeschenk. Sybille hatte bereits im September angefangen etwa 75 Nackenkissen zu nähen. Es gab sie in den tollsten Farben und Materialien. Eine Seite wurde aus glattem Stoff genäht, den sie kunstvoll mit kleinen Islandpferden farbig bedruckt hatte; eine riesige Arbeit; Danke an Sybille.

Höhepunkt war anschließend das seit Jahren beliebte „Schrottwichteln“. Manuela Lutz, von der IG-Schurrenhof, hatte alle Hände voll zu tun, diese Aktion anzuleiten.  Es wurde viel gelacht und jeder ging mit etwas „Schrott“ in den Händen am späten Abend heim.

Danke an die Familien Lipp und Stollenmaier, die den Abend so prächtig vorbereitet hatten.